Kuckuck ruft’s
Es sind Kuckucke in der Luft. Seit ich vorgestern am Stettiner Haff angekommen bin, ruft immer irgendwo ein Kuckuck. Seine Rufe begleiten mich auch heute auf meiner Radtour rund um Löckwitz, wo ich für drei Nächte im Haus am See untergekommen bin. Der Ruf ist so vertraut und heimelig. Mein Opa hatte eine Kuckucksuhr, die von meiner Oma in seine Werkstatt im Keller verbannt worden war. Ab und zu zog er sie dort für mich auf. Die Züge hatten Tannenzapfen am Ende und ich schaute gebannt auf das kleine Türchen, hinter dem der Kuckuck wartete. Ging es dann auf und er kam heraus und rief „Kuckuck“, strahlte ich und zählte eifrig mit. Wenn ich den Ruf jetzt höre, fühlt es sich so an, als wäre jemand Vertrautes um mich, der mir zuruft: Ich bin da. Ich pass auf.
Dabei ist der Vogel schwer zu entdecken. Auf einer rumpeligen Strecke über altes Kopfsteinpflaster, was sicherlich noch zu Gutsherrenzeiten hier verlegt wurde, ist einer ganz in meiner Nähe. Kuckuck, ruft es über mir, und weiter kuckuck, kuckuck, als würde er mich begleiten. Ich schaue hoch, was gar nicht so ungefährlich auf der Rumpelstrecke ist. Aus dem Augenwinkel meine ich, etwas fliegen zu sehen. Ob sie auch im Flug kuckucken? Dann nimmt mich der Weg ganz in Beschlag und ich muss aufpassen, dass ich im Sand neben dem alten Pflaster nicht ausrutsche.
Als ich abends im Hotel nach 70 Kilometern durch Endmoränenlandschaft, durch weite Heidewiesen und baumgesäumte Wege zufrieden in die Federn sinke, höre ich ihn wieder. „Kuckuck, kuckuck“, ruft es leise und sanft zum Fenster herein.
Paris–Roubaix ist eines der berühmtesten klassischen Eintagesrennen im Straßenradsport und zählt zu den fünf Monumenten des Radsports. Da kannst Du dann nächstes Jahr im Frühling mitfahren. Die Kopfsteinpflaster
sind dort der Prüfstein für die Radler! Kuckucke sind dort
allerdings noch keine gehört worden.
Kommt gar nicht in Frage: Ohne Kuckuck kein Kopfsteinpflaster!
Wir stellen uns dort an den Rand und kuckucken für Dich 😉